Im Juni 2020 kam Franka Perschen mit einem interessanten Kunstprojekt des Königssommers auf mich zu. Die Stadt Königswinter hat hier die Kunstschaffenden aus der Region finanziell unterstützt und ihnen eine Plattform geboten sich in dieser Krisenzeit zu präsentieren. Das Motto: Kultur und Corona – gemeinsam auf Abstand. Jeder hatte zwei Seiten einer ca 190 x 38 cm großen Stehle zur Verfügung. Das Kulturbüro nr5 um Franka Perschen und Helmut Reinelt übernahm die Organisation und den Aufbau der Ausstellung. Wie ich zu meinem Thema kam lest ihr hier.

Planung

Im März wurden wir in den Lockdown geschickt und meine Kurse im Studium konnten nicht mehr live stattfinden. Man gab uns als Denkanstoß, diese Zeit als Chance für unsere eigene künstlerische Arbeit zu begreifen. Ich stand während der ersten Wochen in engem Kontakt zu meinen Dozenten, die mich mit Hilfe, Rat und Zuspruch durch die ersten Wochen navigiert haben. Zusätzlich sollte unsere Klasse in einem Skizzenbuch alles festhalten, was uns bewegt, traurig macht, verstört aber auch was uns gefreut hat. Das konnten Kritzeleien, Worte und Zeichnungen sein. Ich habe mich darauf eingelassen und bin wirklich zuhause geblieben, bis auf nötige Besorgungen oder Hilfestellung in unserer Umgebung sprich Nachbarschaftshilfe.

Fertig

Bei der Suche, wie ich ein Skizzenbuch mit Zeichnungen fülle, bin ich auf die Livestreams des Berliner Künstlers Gris gestoßen, den ich schon durch Urban Sketching Kurse bei Franka Perschen kennenlernen konnte. Im Laufe der Zeit entstand eine nette Community und wir bestritten gemeinsam mit Gris erheiternde und sehr lehrreiche Malabende in online Livestreams. Portraits in 5 Minuten, wilde und verrückte Dinge zeichnen, Urban sketching via Street View auf der ganzen Welt. Irgendwann gab es dann sogar Wochenaufgaben. Das hat sich zum Ritual entwickelt und spornt an.

Im Rathaus Bad Honnef

Diese “virtuelle Malreise” habe ich zum Thema für meine Stele gewählt und habe mich sehr gefreut diese Gedanken mit einem echten Publikum teilen zu können. So stand die Stele mit ca 45 Weiteren in Königswinter an verschiedenen Orten. Die Ausstellung wurde gut besucht und trotzte Wind und Wetter obwohl dann ein Sturm das Projekt auf eine harte Probe gestellt hat. Eine Stelengruppe wurde daraufhin an einen windstilleren Standort umgezogen. Am Ende der Ausstellung im Oktober, hat es meine Stele ins Foyer des Bad Honnefer Rathaus geschafft. Während des Abrisses des Wintergartens wird sie dort an der Wand hängen. Wetterfest ist sie ja 🙂.